Mit Max Czollek Dichter, Berlin Uwe Kolbe Dichter, Dreseden | Moderation: Gregor Dotzauer Literaturkritiker, Berlin

In der fünften Veranstaltung der alten/neuen Reihe Das Gedicht in seinem Jahrzehnt begegnen sich die Dichter Uwe Kolbe (geboren 1957 in Ost-Berlin) und Max Czollek (geboren 1987 in Ost-Berlin).

Das Haus für Poesie feiert seinen 30. Geburtstag und lässt eine Veranstaltungsreihe aus den Anfangstagen neu aufleben. Unter der Überschrift Das deutsche Gedicht in der 2. Hälfte des XX. Jahrhunderts lud der Schriftsteller Karl Mickel Anfang der 90er Jahre LyrikerInnen ein, eigene und fremde Gedichte aus den vergangenen drei Jahrzehnten auszuwählen und zu diskutieren.

In der Neuauflage treffen jeweils zwei DichterInnen aus unterschiedlichen Generationen aufeinander, die gemeinsam die zurückliegenden Jahrzehnte bis in die Gegenwart durchqueren. Sie wählen deutschsprachige und internationale Gedichte aus, die sie in einer bestimmten Zeit besonders geprägt haben. Hinzu kommen eigene Texte, die von dieser Prägung zeugen.

Gedichte (in alphabetischer Reihenfolge)
Ilse Aichinger: Winterantwort: Aus: Verschenkter Rat, S. Fischer Verlag 1991.
Ghayath Almadhoun: Wir. Deutsche Übersetzung: Larissa Bender. Aus: Ein Raubtier namens Mittelmeer, Arche Literatur Verlag 2018.
Thomas Brasch: Wie viele sind wir eigentlich noch. Aus: Poesiealbum 89, Verlag Neues Leben 1975.
Joseph Brodsky: Skizze. Deutsche Übersetzung: Sylvia List. Aus: Einem alten Architekten in Rom. Gedichte, Piper Verlag 1986.
Max Czollek: Als ich nicht wusste. Aus: Druckkammern, Verlagshaus Berlin 2012.
Daniela Danz: Overkill. Aus: Pontus, Wallstein Verlag 2009.
Mila Haugová : enge Zeit. Deutsche Übersetzung: Angela Repka. Aus: Sandatlas, Edition Korrespondenzen 2001.
Clemens Eich: Aufstehn und gehn. Aus: Aufstehn und gehn, S. Fischer Verlag 1980.
Uwe Kolbe: Male. Aus: Hineingeboren, Aufbau Verlag 1980.
Uwe Kolbe: Vom Zustand. Aus: Imago, S. Fischer Verlag 2020.
Björn Kuhligk: Fünfmal. Aus: Am Ende kommen Touristen, parasitenpresse 2000.
Björn Kuhligk: Berlin 5. Aus: Am Ende kommen Touristen, parasitenpresse 2000.
Christoph Meckel: Die Kirschbäume. Aus: Tarnkappe, Gesammelte Gedichte, Carl Hanser Verlag 2015.
Aras Ören : Was will Niyazi in der Naunynstraße. Aus: Berliner Trilogie, Verbrecher Verlag 2019.
Asher Reich: Meine Kindheit war. Deutsche Übersetzung: Andrea Schatz. Aus: Arbeiten auf Papier, Rowohlt Verlag 1992.
Evelyn Schlag: Curriculum vitae. Aus: Brauchst du den Schlaf dieser Nacht, Paul Zsolnay Verlag 2002.
Jan Skácel : Verbotener Mensch. Deutsche Übersetzung: Reiner Kunze. Aus: wundklee gedichte, S. Fischer Verlag 1982.
Rosmarie Waldrop: Auszug aus In a Doorway/In einem Torweg . Deutsche Übersetzung: Thomas Schestag. Aus: Hödlerlin-Hybride, roughbooks 2019.
Adam Zagajewski : Nach Lemberg fahren. Deutsche Übersetzung: Karl Dedecius. Aus: Die Wiesen von Burgund, Carl Hanser Verlag 2003.

„[eigenartig wie rastlos wir unterwegs sind]“ auf lyrikline.org hören

Mit den DichterInnen Gerhard Falkner Autor, Berlin | Kerstin Hensel Autorin, Berlin | Uwe Kolbe Autor, Dresden | Marion Poschmann Autorin, Berlin | Moderation: Meike Feßmann Literaturkritikerin, Berlin

Vier deutsche DichterInnen aus Ost- und Westdeutschland sprechen über „ihren“ Hölderlin, über sein Nachwirken innerhalb der deutschen Dichtungstradition, insbesondere die unterschiedliche Wertschätzung, die ihm im West- und Ostteil des geteilten Deutschlands entgegengebracht wurde. Wie sah man Hölderlin in der BRD, welche Möglichkeiten der künstlerischen Anbindung ergaben sich für eine junge Dichtergeneration? Warum stand für die Sächsische Dichterschule in der DDR gerade der Oden-Dichter Hölderlin im Zentrum der Aufmerksamkeit und wie konnte ausgerechnet die antikisierende Formensprache zu einem Instrument der Subversion werden?

Die Veranstaltungsreihe Komm! Ins Offene wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie dem Literature Translation Institute of Korea (LTI Korea). Mit freundlicher Unterstützung von Literaturport