Lecture Performances von Elena Kaufmann | Frauke Gerstenberg | Anja Engst | Julia Dorsch | Anke Dörsam | Seda Tunç | Adela Sophia Sabban | May Mergenthaler | Marielle Matthee | Benedikt Kuhn | Moderation Asmus Trautsch

Die Lyrik tauscht sich seit ihren frühesten Überlieferungen intensiv mit anderen künstlerischen Medien und Erscheinungsformen aus: Sie wird gesungen, getanzt, sie erzählt, dramatisiert, erschafft Bilder, baut Versarchitekturen. In der Moderne hat sie lebhaft Teil an der von Adorno diagnostizierten „Verfransung der Künste“ und verwebt sich mit Bildern, tritt im Film auf, wird durch Körper performt, an Fassaden geschrieben…

Gegenwärtig verbinden vermehrt DichterInnen in ihren Schaffensprozessen poetisches Sprechen konstitutiv mit Inszenierung, Performance, mit Bildmedien wie Videos, Land Art oder Installation, ohne dass dabei gedruckte Gedichte der Ausgangspunkt sind. Vielmehr entsteht poetische Kunst in intermedialen Beziehungen. Ihr muss sich auch die Lyrikkritik öffnen und Vokabular und Ansätze entwickeln, die der Multi- oder Intermedialität solch lyrischer Arbeiten gerecht werden.

Dazu wurden in einem Workshop mit Caroline Bergvall und Beate Tröger ausgiebig Diskussionen geführt. Und dazu sind neue Videos der TeilnehmerInnen entstanden, mit denen der in der Akademie seit Sommer 2021 bearbeitete Schwerpunkt medialer Erweiterung von Lyrikkritik abgeschlossen wird.

Auf dem #kanalfuerpoesie finden Sie bisherige und kommende Videoproduktionen der Akademie für Lyrikkritik sowie zahlreiche weitere Lesungen, Gespräche und Performances aus dem Programm des Hauses für Poesie.

Die Akademie für Lyrikkritik am Haus für Poesie wird aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds gefördert. Mit freundlicher Unterstützung von Literaturport

Kritik von Dichtung auf Instagram & Co.

Lyrik kann kleine Formen. Kein Wunder, dass sie massenhaft Verbreitung auf Sozialen Medien findet. Doch die dafür geschriebene Poesie unterscheidet sich ziemlich von der Lyrik, die etwa auf lyrikline zu lesen ist. Wie bestimmt die Funktionslogik der Plattform die poetische Message? Welche Erwartungen der FollowerInnen werden von AutorInnen erzeugt und bedient? Welche Rolle spielen Verse, Bilder und AutorInnenkommentare? Und weshalb kommt erfolgreiche Instapoesie schließlich als analoges Buch auf den Markt? Fragen wie diese wurden auf dem Workshop zum Thema mit den ExpertInnen Claudia Benthien und Niels Penke im November erörtert. Was zeitgenössische Lyrikkritik zur Social Media Poetry zu sagen hat, erfährt man heute in neuen Videolyrikkritiken und Gesprächen von den TeilnehmerInnen der Akademie für Lyrikkritik.

Auf dem #kanalfuerpoesie finden Sie bisherige und kommende Videoproduktionen der Akademie für Lyrikkritik sowie zahlreiche weitere Lesungen, Gespräche und Performances aus dem Programm des Hauses für Poesie.

Die Akademie für Lyrikkritik am Haus für Poesie wird aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds gefördert. Mit freundlicher Unterstützung von Literaturport

Parallel zeigen wir die vorproduzierten Videos im Stream auf dem #kanalfuerpoesie, Facebook und YouTube.

Lecture Performances von Anke Dörsam | Julia Dorsch | Anja Engst | Frauke Gerstenberg | Elena Kaufmann | Benedikt Kuhn | Marielle Matthee | May Mergenthaler | Adela Sophia Sabban | Moderation: Asmus Trautsch (Berlin)

Die Literaturkritik intermedial zu erweitern, heißt auch, Poesiefilme in die lyrikkritische Agenda zu integrieren: die künstlerische Verbindung aus poetischer Sprache, bewegtem Bild und Ton. Die Geschichte dieses hoch variablen Genres, das Poesiefilm, Videopoetry, Poetryclip, Cinépoème oder anders genannt wird, reicht weit in die Filmgeschichte zurück. Doch erst seit einiger Zeit gibt es eine größere internationale Produktivität, ermöglicht durch ökonomisch und technisch von vielen nutzbare digitale Video- und Audioaufnahmetechnik sowie Bearbeitungs- und Schnittprogramme und befördert vor allem durch das ZEBRA Poetry Film Festival. In einem Workshop mit Jan Peeters und Paul Bogaert haben die TeilnehmerInnen der Akademie sich im Oktober mit Poesiefilmen und den Kriterien ihrer Analyse und Bewertung beschäftigt. Ein guter Poesiefilm, so Bogaert, „ermöglicht nicht nur die Interaktion zwischen Text, Bild und Ton, sondern hat auch insgesamt ‚poetische‘ Qualitäten.“ Wie sind diese Qualitäten in einem integrativen Blick auf das Verhältnis von bewegten Bildern, Klang und Lyrik einzuschätzen? Darauf geben Poesiefilmkritiken der Akademist*innen Antworten. Zum ersten Mal seit Pandemiebeginne wieder live im Haus: mit Lecture Performances auf der Bühne.

Die Akademie für Lyrikkritik am Haus für Poesie wird aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds gefördert.
Mit freundlicher Unterstützung von Literaturport.

Lyrikkritikvideos von Anke Dörsam | Julia Dorsch | Anja Engst | Frauke Gerstenberg | Elena Kaufmann | Benedikt Kuhn | Marielle Matthee | May Mergenthaler | Adela Sophia Sabban | Seda Tunç | Moderation: Asmus Trautsch (Berlin)

Im zweiten Halbjahr 2021 widmet sich die Akademie für Lyrikkritik mit neuen TeilnehmerInnen der intermedialen Erweiterung von Lyrikkritik. Poesie als Schriftkunst ist längst nicht mehr ans Papier gebunden: Gedichte werden im Internet veröffentlicht und für die Aufmerksamkeitsökonomie des digitalen Marktes entworfen, aber auch mit digitalen Verfahren generiert. Die rasante Entwicklung der Informationstechnologien hat neue Chancen und Herausforderungen für die Lyrikproduktion und -rezeption eröffnet, für die lyrikkritische Instrumentarien noch nicht wirklich entwickelt sind. In einem Workshop mit Christian Metz und Hannes Bajohr haben die TeilnehmerInnen sich im September mit Kritik von Poesie im Digitalen beschäftigt. Nun stellen sie ihre eigenen Kritiken zum ersten Mal digital vor: als Videos auf dem #kanalfuerpoesie.